Terrassenüberdachung aus Holz
Aufwand und Nutzen
Moderne Terrassenüberdachungen werden häufig mit Trägern und Rahmen aus Aluminium umgesetzt. Doch natürlich ist es auch möglich, eine Terrasse mit Holzbauteilen auszustatten und zwischen diesen Balken Glaselemente anzubringen. Generell trägt Holz im Wohnumfeld ja zu einem besonders natürlichen Wohngefühl bei, weshalb es durchaus Argumente dafür gibt, bei Terrassenüberdachungen auf Holz als Baumaterial zu setzen. Allerdings sollten sich Hausbesitzer bei solch einem Anbau auch des Aufwands bewusst sein, der damit einher geht. Denn Holz ist in der Pflege eines der aufwendigsten Materialien im Terrassenbau. Wir stellen Terrassenüberdachungen aus Holz und ihre Vor- und Nachteile näher vor.
In diesem Artikel
- Welche Holzarten lassen sich für Terrassenüberdachungen verwenden?
- Wie stark muss das Holz für Terrassenüberdachungen sein?
- Wie viele Holzbalken sind für ein verglastes Terrassendach nötig?
- Welche Pflege braucht die Holzkonstruktion einer Terrassenüberdachung?
- Welche Kosten bringt eine Terrassenüberdachung aus Holz mit?
- Welches sind die konkreten Vor- und Nachteile von Terrassendächern aus Holz?
Welche Holzarten lassen sich für Terrassenüberdachungen verwenden?
Beim Bau von Terrassenüberdachungen aus Holz sollte man vor allem auf Stabilität und Belastbarkeit Wert legen. Aus diesem Grund zählt Leimholz zu den am häufigsten in diesem Bereich anzutreffenden Baustoffen. Statt klassischer Massivholzbalken setzt man beim Leimholz auf industriell hergestellte mehrschichtige Bauhölzer. Dabei werden Holzbretter in mehreren Schichten miteinander fest verleimt – in der Regel besteht Leimholz aus mindestens drei Schichten. Durch die Verleimung ergibt sich eine besonders hohe Stabilität und Widerstandsfähigkeit.
Alternativ sind auch Holzarten wie Douglasie, dampfdruckimprägnierte Lärche sowie Kiefer als Massivholz für den Bau von Terrassenüberdachungen aus Holz beliebt. In der Regel werden die Holzbalken bei Terrassendächern als Kanthölzer eingesetzt. Wo es zum Design des Hauses und zum Stil der Einrichtung passt, können aber auch Rundhölzer sehr reizvoll aussehen.
Wie stark muss das Holz für Terrassendächer sein?
Welche Dicke die Bauteile aus Holz beim Errichten eines Terrassendaches haben müssen, richtet sich vor allem nach der zu überdachenden Fläche: Je größer die geplante Überdachung, desto stärker muss das Holz gewählt werden. Als Faustregel gilt folgende Empfehlung: Die Dachbalken der Terrassenüberdachung aus Holz sollten pro 100 cm Überdachung 5 cm Dicke haben. Soll also eine Terrasse mit einer Breite von vier Metern überdacht werden, sind Holzbalken von 20 cm Dicke nötig. Stabilität ist oberstes Gebot, denn die in verglasten Terrassenüberdachungen angebrachten Glaselemente bringen ein großes Gewicht auf die tragenden Holzelemente. Ist das Holz dann nicht stabil genug, kann es zum Durchbiegen kommen – und auf Dauer würde die Konstruktion dann nicht halten.
Wie viele Holzbalken sind für ein verglastes Terrassendach nötig?
Bei verglasten Terrassenüberdachungen erfolgt das Eindecken zumeist mit robustem Verbundsicherheitsglas (VSG). Die Glasstärke sollen mindestens 8 mm betragen. Damit die Holzkonstruktion diese Glaseindeckung dauerhaft sicher tragen kann, müssen ausreichend Stützpfeiler, also senkrechte Holzbalken, eingeplant werden. Generell gilt dafür: Bei einer Breite von bis zu fünf Metern genügen in der Regel zwei Holzpfeiler, bis zu neun Metern sind drei Pfeiler nötig – und Terrassendächer mit mehr als neun Metern Breite sollten vier Stützpfeiler bekommen. Je nach Glasstärke der Terrassenüberdachung kann es bei den horizontalen Balken nötig sein, ca. alle 50 cm solch einen Balken einzusetzen. Wer alternativ statt Glas auf Plexiglas setzt, könnte mit etwas breiteten Abständen auskommen, weil das Plexiglas leichter ist – aber auch viele der Vorteile von Echtglas nicht mitbringt.
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Welche Pflege braucht die Holzkonstruktion einer Terrassenüberdachung?
Holzbauteile müssen generell besonders viel gepflegt werden. Das bedeutet, dass Holzelemente im Außenbereich mindestens einmal jährlich mit einem frischen Schutzanstrich aus Holzöl, Lasur oder Lack versehen werden sollten. Den dafür entstehenden Aufwand und die Kosten sollte man bei der Planung einer tragenden Holzkonstruktion für ein Terrassendach bedenken.
Welche Kosten bringt eine Terrassenüberdachung aus Holz mit?
Terrassenüberdachungen aus Holz, in Verbindung mit Verbundglas oder Plexiglas als Eindeck-Material sind erst ab einer vierstelligen Summe erhältlich. Holz als Baustoff ist generell sehr kostenintensiv – und die Marktentwicklung hat diese Kosten in letzter Zeit sogar deutlich verschärft. Da es bei einer Terrassenüberdachung darauf ankommt, sehr hochwertiges und belastbares Holz zu verwenden, sollte man das Budget für die Holzbaustoffe keinesfalls zu niedrig ansetzen.
Welches sind die konkreten Vor- und Nachteile von Terrassendächern aus Holz?
Zu den wichtigsten Vorteilen von Terrassenüberdachungen aus Holz zählt das naturnahe Ambiente, das sich dadurch erzeugen lässt. Speziell zu Häusern im Landhausstil passt solch eine Konstruktion sehr gut ins Bild. Zudem ist Holz ein nachwachsender Rohstoff und gilt deshalb als besonders umweltbewusste und nachhaltige Wahl für einen Baustoff. Dank farbiger Lasuren und Lacke kann man dem Holz auch genau die zum Haus passenden Farbtöne geben. Und beim Dekorieren sind Holzbalken sehr nutzerfreundlich: Um z. B. eine Blumenampel aufzuhängen, kann an nahezu jeder Stelle problemlos ein Nagel eingeschlagen werden.
Doch eine Terrassenüberdachung aus Holz hat auch ihre Nachteile: Die Kosten sind eines davon – gerade angesichts der steigenden Holzpreise. Außerdem neigt Holz im Außenbereich schnell zum Verwittern und kann bei nicht ständiger Pflege nicht nur schnell unansehnlich wirken, sondern regelrecht verfaulen. Dann gerät die gesamte Konstruktion in Gefahr. Um das zu verhindern, müssen die Holzbalken regelmäßig durch frische Anstriche gepflegt werden. Zumeist muss dabei vorab der alte Anstrich durch Abschleifen aufwändig entfernt werden.
Auch das Gewicht ist ein entscheidender Faktor beim Bau einer Holzterrasse: Die massiven Holzbalken oder das Leimholz sind generell sehr schwer, hinzu kommt die Eindeckung aus Glas. Um das kombinierte Gewicht dauerhaft zu tragen, ist ein stabiles Fundament als Unterkonstruktion unabdingbar. Viele Experten empfehlen aus diesem Grund Holzkonstruktion eher nur für kleinere Terrassenüberdachungen.
Bei der Frage, ob man auf eine Terrassenüberdachung aus Holz oder Aluminium setzen sollte, gilt es auch das Thema Beschattung zu bedenken: Holzbalken sind in der Regel deutlich schwieriger mit den an Terrassen beliebten Vertikalmarkisen zu kombinieren als Aluminiumträger. Für letztere gibt es meist schon fertige Komplettsysteme mit integrierter Markise, die materialschonend in den Alu-Trägern verläuft.
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